Die Presse meldet:

Teckbote, 08.02
Neuer Standort für den Tausendfüßler und ein Kegelstumpf für den Kreisverkehr
Zugegeben, der Tausendfüßler - gebaut von den pfiffigen Mitgliedern der Köngener Gruppe "Hakle Bunt" -, der zwei Jahre im Kreisel am östlichen Stadteingang Wendlingens seinen Standort hatte, polarisierte. Das steinerne Gebilde aus Sandstein, Mörtel, Baustahl und einige Paar Arbeitsschuhe stieß auf Begeisterung oder auf totale Ablehnung. Von Anfang an hatte der steinerne Geselle nur ein befristetes Duldungsrecht, das jetzt abgelaufen ist. Die Väter dieses originellen Ungetüms bauten in der vergangenen Woche den Tausendfüßler ab und brachten den fünf Meter langen und sechs Tonnen schweren Steinkoloss in die Schäfenhauserner Starße. Dort, an der Einfahrt zum Haus der Feuerwehr, hat der Geselle Asyl bekommen. Kein schlechter Platz. Mit seinen schier beweglich anmutenden Beinen und dem handfesten Schuhwerk ist er ein wenig auch Symbol für die Männer und Frauen, die immer dann zu rennen anfangen, wenn Hilfe gebaucht wird. Kaum hat der Tausendfüßle auf Wunsch des Gemeinderats den Kreisel geräumt, sind dort Baufahrzeuge angerollt. Nein, auf Kunst im Kreisel verzichtet Wendlingen vorerst (auch weil's Geld fehlt). Bis zum großen Ereignis, dem Deutschen Trachtenfest allerdings, soll das Kriselrund mit einem stumpfen Kegel versehen werden. Vielleicht macht der dann auch die Autofahrer, die bisher den kürzesten Weg über den Kreisel gesucht haben, auf den wirklichen Fahrbahnverlauf aufmerksam.

 

Esslinger Zeitung, 06.08.02
Tausendfüßler in Sicherheit
Wendlingen. - "Das war unser arbeitsintensivstes Objekt", sagt Jochen Maier über den Tausendfüßler, der seit kurzem vor dem Wendliner Feuerwehrmagazin krabbelt. Das 6 Tonnen schwere Tierchen hat die Köngen-Wendlinger Gruppe "Hakle Bunt" geschaffen, das ist die steinklopfende Untergruppe des berühmt-vergnüglichen "Vereins gegen unterdrückte Lebensfreude". Arbeitsintensiv war das Krabbelviech, weil es tliche Paare Arbeitsschuhe trägt - und zwar echte. "Die durchzulaufen hat einige Jahre gebraucht", erklärt Maier.
Mit dem neuen Gehege unter Bäumen sind die Erzeuger zufrieden. "Das ist ein richtig schöner Platz", findet Jochen Maier. Auch wenn es die Feuerwehrleute beim Einsatz eilig haben, werden sie die Skulptur kaum beschädigen. Genau das war am alten Standort passiert: Am Kreisel am Wendlinger Ortsausgang in Richtung Bodelshofennahmen immer wieder eilige und alkoholisierte Autofahrer die Abkürzung durchs Grün. Das soll ein angehäufter Hügel im Kreisel künftig verhindern.
Nach künstlerischer Verarztung des Gliederfüßlers packte "Hakle Bunt" den Sechstonner auf einen Radlader und verfrachtete ihn zur Feuerwehr, die mit Sekt auf den tierischen Eingangsbereich anstieß.


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